Die rechtlichen Problembereiche im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI) sind äußerst komplex und vielfältig. Gleichzeitig darf man im AI-Hype nicht vergessen, dass viele Meinungen (auch von Experten) schlicht heisse Luft und Marketing sind - das gilt im übrigen auch für Anwälte, die sich in diese neuen Felder vorwagen. Wir können von Herzen empfehlen, dass Sie über das Thema KI/AI mit Softwareentwicklern und Ingenieuren sprechen. Deren Denkstrukturen und Meinungen sind in diesem Bereich in aller Regel viel belastbarer, als jene aus der Beratungsszene. Zusätzlich: Man möge nicht vergessen, dass die Zukunft unsicher ist, weil Sie in der Zukunft liegt - alle irren sich. Mit entsprechender Bescheidenheit, hier eine Auflistung wichtiger mit KI verbundenen Rechtsfragen:
Neurorights:
Das Feld der Neurorights ist noch praktisch inexistent. Aus präventiver Sicht ist es allerdings jetzt schon hochaktuell (z.B. https://neuralink.com/). Denn die Kombination von quasi gedankenlesenden Maschinen, Algorithmen, die diese Gedanken bereits belastbar interpretieren können und unserer extremen Vernetzung sind bereits Zeitzeugen (und nicht nur Vorboten) orwellianischer Dystopien. Welche Handlungen unser Gesetzgeber unter Strafe stellt ist letztlich ein (best case demokratisch abgesegnetes) menschengemachtes Werturteil - fürs Denken kann man niemanden henken - aber wird das auch in Zukunft so sein?
Datenschutz und Datenschutz:
KI-Systeme erfordern oft große Mengen an Daten für das Training und die Funktionsweise. Datenschutzbestimmungen wie die DSGVO in der Europäischen Union stellen strenge Anforderungen an die Verarbeitung personenbezogener Daten durch KI-Systeme.
Haftung und Verantwortlichkeit:
Bei Fehlfunktionen von KI-Systemen stellt sich die Frage nach der Haftung. Wer ist verantwortlich, wenn ein autonomes KI-System einen Fehler macht oder Schaden verursacht? Die Klärung der Haftungsfrage ist entscheidend.
Geistiges Eigentum:
KI kann zur Schaffung neuer Inhalte und Erfindungen eingesetzt werden. Es gibt Unsicherheiten hinsichtlich des geistigen Eigentums, insbesondere im Zusammenhang mit Werken, die von KI-Systemen generiert werden.
Transparenz und Erklärbarkeit:
Die meisten KI-Systeme, insbesondere tiefe neuronale Netze, sind "Black Boxes", was bedeutet, dass ihre Entscheidungen schwer nachvollziehbar sind. Dies kann ethische und rechtliche Bedenken hervorrufen, insbesondere wenn es um Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen geht.
Diskriminierung und Fairness:
KI-Systeme können auf Vorurteile und Diskriminierung hinweisen, wenn sie auf unzureichenden oder voreingenommenen Daten trainiert werden. Dies wirft Fragen zur Gerechtigkeit und Nichtdiskriminierung auf.
Regulierung und Compliance:
Die Gesetzgebung im Bereich KI ist sich noch im Wandel. Es ist entscheidend, ständig aktualisierte Regelungen und Vorschriften zu beachten, um sicherzustellen, dass KI-Anwendungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Sicherheit:
Die Sicherheit von KI-Systemen ist von größter Bedeutung, da sie anfällig für Angriffe und Missbrauch sein können. Rechtliche Aspekte im Zusammenhang mit Cybersicherheit und Schutz vor Hacks sind von großer Bedeutung.
Arbeitsrecht:
Die Automatisierung von Arbeitsplätzen durch KI-Systeme wirft Fragen zur Beschäftigung und den Schutz von Arbeitnehmern auf.
Patente und Erfindungen:
Die Zuordnung von Patenten und Rechten an KI-erzeugten Erfindungen ist ein komplexes Gebiet, das immer noch rechtlich geklärt wird.
Ethik und Menschenrechte:
KI kann die Wahrung ethischer Grundsätze und Menschenrechte in Frage stellen. Dies erfordert eine sorgfältige rechtliche Prüfung und ethische Standards.
Diese Problemfelder sind von wachsender Bedeutung, da KI-Technologien immer weiter verbreitet und in vielfältigen Anwendungen eingesetzt werden. Die Rechtsprechung und Regulierung im Bereich KI befindet sich in einer (sehr langsamen) Entwicklung.